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22. Juni 2016

Koiteich und Kois richtig pflegen ist nicht schwer

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Auffallendes Orange, helles Weiss und eine stattliche Grösse: Der japanische Nishikigoikurz Koi genannt – ist im wahrsten Sinne des Wortes ein schillernder Fisch und eine Zierde für alle Gärten und jeden Teich. Viele Gartenbesitzer würden gerne ein paar der edlen Koikarpfen in ihrem Gartenteich halten, schrecken aber davor zurück: Sie trauen sich nicht an die Pflege heran. Die Sorge ist unbegründet, denn die Fische an sich sind sehr pflegeleicht. Wichtig ist vor allem, dass Neuanlagen von Koiteichen intelligent geplant werden.

Marcel Egli, Mitinhaber der EGLI Garten AG, ist selbst ein grosser Koi-Fan. Die Pflege und Haltung der Fische ist ihm eine Herzensangelegenheit. Für diesen Artikel haben wir ihn nach seinen besten Tipps gefragt.

Kein Sonnenbad für Ihre Karpfen

Um Koikarpfen artgerecht zu halten und zu pflegen, müssen Sie sich lediglich deren natürlichen Lebensraum anschauen: Sie kommen vor allem in trüben, langsam fliessenden Gewässern vor. Sonnenlicht sind sie deshalb naturgemäss eher wenig ausgesetzt. In Ihrem Garten legen Sie aber vermutlich Wert auf klares Wasser. Schliesslich möchten Sie Ihre Kois ja auch sehen und sauberes Wasser sieht einfach gepflegt aus.

Ihren Tieren müssen Sie deshalb aber anderweitig Schutz vor zu vielen UV-Strahlen gewähren: Sorgen Sie dafür, dass zumindest ein Teil Ihres Teichs im Schatten liegt. Sonnensegel, Schwimminseln im Schwimmteich, Brücken, Holzterrassen oder Stege reichen dafür bereits aus. So ermöglichen Sie es Ihren Fischen vor allem während der heissen Sommermonate, sich in kühlere Teichabschnitte zurückzuziehen und sichern so ihr Wohlergehen.

Halten Sie die Wasserqualität konstant

Generell gilt für alle Fische und somit auch für die Japankarpfen: Eine gute Wasserqualität ist Grundvoraussetzung für deren Haltung. Dabei ist reines Wasser zum einen immer das Resultat der richtigen Teich-Bauweise; die Teichtechnik muss optimal auf die Teichanlage abgestimmt sein: Einer Verschmutzung beugt effektive Umwälzung vor. Mindestens 50% des Teichwassers sollten pro Stunde bewegt werden. Eine hochwertige Filteranlage entfernt Verschmutzungen aus dem Wasser. Ein professionelles Gartenbau-Unternehmen weiss das und sorgt bereits bei der Gartenplanung und dem Teichbau entsprechend vor.

Zum anderen kommt es bei der Reinhaltung des Wassers auch auf die richtige Teichpflege an. Im Sommer fressen und wachsen Kois sehr viel – und scheiden auch dementsprechend viel wieder aus. Hier kann selbst die beste Filtertechnik einmal an ihre Grenzen stossen. Greifen Sie ein, wenn Sie bemerken, dass der Teichgrund zu stark verdreckt ist. Saugen Sie den Schlamm gegebenenfalls ab und reinigen Sie den Teichfilter regelmässig mit klarem Teichwasser. Auch der Herbst ist in Sachen Teichsauberkeit kritisch: Fischen Sie herabfallendes Laub immer zeitig von der Wasseroberfläche. Es fördert sonst die Verschlammung des Teichs und kurbelt das Wachstum von Algen an.

Pflanzen für den Koiteich

Kois sind leider ziemlich gefrässig. Teich- und Uferpflanzen sind nicht vor ihnen sicher: Sie knabbern sie an und können sie dadurch stark schädigen. Deshalb werden Koiteiche üblicherweise ohne Wasserpflanzen wie Seerosen, Schilf und Co gestaltet – damit entfällt für Sie auch der normalerweise notwendige Schnitt. Inzwischen ist es aber durchaus möglich, die Pflanzzone wie bei einem Schwimmteich von der Fischzone abzutrennen.

Kois sind keine Einzelgänger

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Koikarpfen sind gesellige Zeitgenossen. Mindestens sechs Fische sollten Sie in das Becken einsetzen, um das Wohlbefinden sicher zu stellen. Das zieht natürlich nach sich, dass ein Koiteich auch ausreichend gross sein muss. Etwa 1-3 m³ Raum sollte jeder Fisch zur Verfügung haben. Ein Nachteil der Geselligkeit des Karpfens ist, dass er sich auch Fressfeinden relativ sorglos und naiv nähert. Hunde und Katzen oder andere Tiere sollten deshalb vom Teich ferngehalten werden.

Winterruhe nicht stören

Der Stoffwechsel der Kois verlangsamt sich, sobald im Winter die Temperatur unter 10°C fällt. Sie sinken nun in ihren „Winterschlaf“, den sie am Boden des Teichs halten. Achten Sie darauf, die Fische in den kalten Monaten nicht aufzuschrecken oder gar umzusetzen. Eine Eisdecke macht den Karpfen normalerweise wenig aus, solange weiterhin – zum Beispiel durch ein Loch im Eis – eine ausreichende Sauerstoffzufuhr besteht. Eine Überwinterung in einem frostfreien Raum ist deshalb normalerweise nicht nötig.

Fütterung abhängig von der Jahreszeit

Koikarpfen brauchen – wie übrigens alle anderen Fische auch – bei hoher Wassertemperatur mehr Nahrung. Füttern Sie Ihre Tiere drei- bis viermal am Tag, wenn das Wasser auf 20°C oder mehr aufgeheizt ist. Perfekte Nahrung ist Eiweiss-, Fett- und Kohlenhydratreich und Sie erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel. Lassen Sie sich beim Kauf unbedingt beraten – denn gutes Futter beeinflusst zum Beispiel die Färbung Ihrer Fische positiv und steigert so ihren Wert.

Achten Sie immer darauf, dass Ihre Kois nicht zu viel fressen. Dafür gibt es eine einfache Faustregel: Brauchen die Fische deutlich länger als 10 Minuten, um das Fischfutter zu vertilgen, war es zu viel. Kein Angst: Sie werden den Dreh schnell heraus haben.

Koiteiche sind ein schönes Hobby

koi-kichi ist japanisch und heisst so viel wie „verrückt nach Koi-Karpfen“. Kein Wunder, dass es dafür einen eigenen Begriff gibt: Denn wer einmal mit der Haltung der besonderen Fische begonnen hat, weiss nur allzu gut, dass dieses Hobby ein bisschen süchtig macht. Lassen Sie sich nicht aus Angst vor der Pflege davon abschrecken, einen Koiteich in Ihrem Garten zu bauen. Sie werden sehen: Der Aufwand lohnt sich und diese Teichanlagen werden schon bald Ihre Gartenmittelpunkte!